Darrion Richards, Luca Schwarz und Jan Luca Vogt (von links) aus dem Talentschuppen der Untouchables haben zwei aufregende Wochen in der Dominikanischen Republik verbracht.
Westfalen-Blatt vom 16.04.21-Baseball: Untouchables-Talente Darrion Richards, Luca Schwarz und Jan Luca Vogt mit U15-Nationalteam unterwegs
Intensive Trainingseinheiten am Strand, unter karibischer Sonne genauso wie im Regen, dazu insgesamt zwölf Testspiele als wesentlicher Bestandteil der internationalen Ausbildung: Der Baseball-Trip der deutschen U15-Nationalmannschaft in die Dominikanische Republik war eine schweißtreibende und fordernde Angelegenheit – und ein großartiges Erlebnis dazu. Auch Darrion Richards, Luca Schwarz und Jan Luca Vogt (alle Jahrgang 2006) aus dem Talentschuppen der Untouchables Paderborn genossen die harte Schule und das exotische Flair.
Sie hatten sich beim finalen Winterball der Deutschen Baseball-Akademie (DBA) für die Allstars-Nominierung empfohlen. Vier Partien konnten gewonnen werden. Pitcher Darrion Richards setzte etliche Glanzpunkte.
Quartier bezog der deutsche Tross unter der Leitung von Cheftrainer Georg Bull in der Baseball-Hochburg Boca Chica. Die Stadt liegt auf der Karibikseite der Insel Hispaniola, etwa 30 Kilometer östlich der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo. Baseball ist dort Nationalsport. Überall im Land sind Plätze oder Felder zu finden, auf denen die Kinder von morgens bis abends Baseball spielen. In Boca Chica haben traditionell sechs Vereine aus der amerikanischen Profiliga MLB ihr Dominican Summer League Camp: Arizona, Cleveland, Cincinnati, Minnesota, Chicago und St. Louis. Hinzu kommen sogenannte Independent-Teams aus den anliegenden Stadtteilen, deren Spieler Ex-Professionals sind oder noch Profis werden wollen. In eben solch einem Independent-Team hatte vor etwas mehr als 15 Jahren auch Georg Bull gespielt, der Leiter der DBA. Dabei konnte er viele wertvolle Kontakte knüpfen, neue Trainings-Drills und die Philosophie dieser „Baseballverrückten Peloteros“ lernen. Boca Chica ist voller Talent-Scouts für die amerikanischen Profiligen und kann das Sprungbrett zu einer ruhmreichen Baseball-Karriere in Nordamerika sein.
Das Training in Georg Bulls Trosky Bull Baseball Academy war erwartet anspruchsvoll. Im Camp konnten sich die Nachwuchsspieler an Tempo und Schlaghärte höherer Spielklassen gewöhnen und ihr eigenes Spiel verbessern, damit sie sich gegen internationale Konkurrenz auf Top-Level durchsetzen können. Ihre Freizeit verbrachten die Jungs überwiegend am Pool oder am Billardtisch. Auch wurde der Komplex der New York Yankees besichtigt.
Alle gingen an ihre körperlichen Grenzen. Es gab aber auch Augenyoga, richtiges Atmen oder Selbstsuggestion. Georg Bull zog ein zufriedenes Resümee. „Die Kraft des Wolfes liegt im Rudel. Wir sind von Tag zu Tag besser geworden und jeden Tag mehr zu einer Einheit verschmolzen, in der jeder für den anderen einsteht und den anderen wieder aufrichtet, wenn es mal nicht so läuft. Unsere körperliche Unterlegenheit haben wir durch mentale Überlegenheit wieder wettgemacht. Mit der Energie in manchen Spielen hätten wir jedes Team in Europa geschlagen.“
Die Deutsche Baseball-Akademie wurde im Jahr 2002 auf Initiative vom Vorsitzenden Martin Nixdorf und Georg Bull zu dem Zweck konzipiert, den deutschen Baseball zu fördern und auf das nächste Level zu bringen. Die Mehrzahl der deutschen Baseballprofis der Neuzeit wie Max Kepler, Daniel Thieben, Maik Ehmcke oder Nadir Ljatifi haben über mehrere Jahre das DBA-Programm durchlaufen.
Bericht: Westfalen Blatt Paderborn 16.04.2021